ZUKUNFTSFÄHIGES BAUEN - TENDENZEN

Mi. 18.10.2006
bis
Do. 21.12.2006

ZUKUNFTSFÄHIGES BAUEN - TENDENZEN

Die Ausstellung zeigt 7 Projekte, die Antworten auf neue Bauaufgaben geben von den Büros:
Anderhalten Architekten, Kaup + Wiegand Architekten BDA, raumlabor berlin, realities:united, Rentschler Nailis Architekten, SPREE2011 und Annette Wilms.

Vernissage ist am 16. Oktober um 19 Uhr, es spricht Andreas Deußer, Lehrstuhl für Technikphilosophie, TU Dresden

Mit der dritten Ausstellung zum zukunftsfähigen Bauen fächert die BDA Galerie ein weites Spektrum nachhaltiger Strategien auf. Ziel ist es, innovative Ansätze darzustellen, mit denen Architektur der Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit ihrer Projekte Rechnung trägt.
Nach grundsätzlichen planerischen und technologischen Strategien in den ersten beiden Ausstellungen, zeigt diese Ausstellung Projekte, die Antworten auf neue Bauaufgaben geben: Die vorgestellten Projekte lassen es zu, die traditionellen Kategorien Dauerhaftigkeit, Zweck und Raumgestalt in einer veränderten Situation neu zu verhandeln.

Dieser Anpassungsprozess bestimmt maßgeblich die Planung von Annette Wilms. In ihrem Townhouse am Friedrichswerder in Berlin-Mitte gibt es innerhalb der Geschosse nur die Raumvorgaben durch die Haustechnik, alles weitere legt der Bewohner fest. Der Erschließungskern mit Treppe und Aufzug zieht sich durch alle Etagen. Ausgeführt aus geschliffenem Ortbeton spielt dieser Kern die gestaltgebende Hauptrolle. Untereinander können die sechs Geschosse durch interne Treppen zu unterschiedlichen Wohneinheiten zusammengefasst werden.
Nutzungstypen für Typenbauten entwickeln Kaup + Wiegand Architekten BDA für eine private Hochschule in den ehemaligen Botschaftsgebäuden der DDR in Berlin-Pankow. Die offene Strategie für den Umgang mit dem Vorhandenen ermöglicht die Nutzungen Lehrräume, Studentenwohnheim, Mensen, Wirtschafts- und Verwaltungsräume. Der nicht vorhersehbare Mehrbedarf der Hochschule wird kurzfristig durch die Umgestaltung weiterer Bestandsgebäude nach der einmal entwickelten Planung gedeckt. Die Bungalows aus den 1970er Jahren sind außen in ihrem ursprünglichen Zustand belassen - eine ökologisch sinnvolle und ästhetisch provozierende Maßnahme.
Einen weiteren Vorschlag für den Umgang mit Bestand machen Anderhalten Architekten. Statt des sofortigen Abriss des Palast der Republik bis zu einem noch nicht absehbaren Neubau auf dem Berliner Schlossplatzareal hat das Büro den temporären WeltKulturPalast konzipiert. Das Museum und die Stadtnutzer könnten so ihr Zusammenspiel erproben: eine solide Grundlagenforschung für eine nachhaltige Planung des definitiven Bauwerks an dieser Stelle.
Den architektonischen Impuls für einen gesellschaftlichen Diskussionsprozess setzen auch realities:unitied. In der mittlerweile fast aufgegebenen Stadtmitte von Mönchengladbach wird aus dem umstrittenen Schauspielhaus das „Museum X“. Das sanierungsbedingt geschlossene Museum Abteiberg zeigt hier Teile seiner Sammlung. Das Projekt „Museum X“ provoziert die Stadtbewohner nochmals mit der Frage, ob sie an dieser zentralen Stelle tatsächlich eine Shoppingmall haben wollen.
Das raumlabor berlin lässt mit dem „Küchenmonument“ das zunfteigene Bedürfnis nach „Adressbildung“ hinter sich. Zusammengepackt in einer Zinkkiste reist die Skulptur an den Ort ihrer temporären Nutzung. An Ort und Stelle angekommen, entfaltet sich eine transparente pneumatische Blase. Unter eine Autobahnbrücke geschmiegt, bietet sie Platz für ein Festessen, das Quartiersbewohner füreinander kochen. Auf einem Grünstreifen am Rande des Flusses wird die Hülle zum Lokal für einen Tanztee. Das Spiel mit den Grenzen von öffentlichem und privatem Leben macht den Stadtraum erleb- und verfügbar.
Wieder ins Stadtgespräch gebracht haben Rentschler Nailis Architekten ein ehemaliges Toilettenhäuschen am Waterlooufer in Berlin-Kreuzberg. Grundsaniert und innen mit dem Nötigsten ausgestattet, ist ein variabler Veranstaltungsraum entstanden. Mit einem künstlerischen Farbkonzept für die Fassade (von Friederike Tebbe) macht das kleine Haus immer wieder neu auf sich aufmerksam. Als Galerie oder Club-Location genutzt, ist die einstige Schmuddelecke an der Uferböschung des Landwehrkanals ein attraktiver Ort, an einer sonst nur vom Verkehr umtosten Stelle in der Stadt geworden. Der nächste Bauabschnitt sieht die Erweiterung um eine Terrasse über dem Kanal vor.
Ganz aufs Wasser geht das Projekt SPREE2011. Die ökologische Reinigung des Wassers soll die Spree zum Badefluss upgraden. Kunststofftanks in denen das zu reinigende Wasser gesammelt wird, schwimmen wie Inseln im Fluss und bieten ihre Oberseite als Nutzfläche an. Über sein primäres Anliegen der Wasserregeneration hinaus, ermöglicht die stadträumliche Erschließung der Spree als Naherholungsgebiet einen schonenden Umgang mit der Ressource Mobilität.
Die in der Ausstellung präsentierten Projekte wirken als qualifizierende und aufwertende Maßnahme für den öffentlichen Raum. Von dieser Qualitätssteigerung profitieren die Betreiber der bereits bestehenden Gebäude sowie die Investoren zukünftiger Bauvorhaben.


Veranstaltungsort:
BDA Galerie
Mommsenstr. 64
D - 10629 Berlin

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Öffnungszeiten:
montags, mittwochs und donnerstag 10 - 15 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung
Telefon:
+49 30 - 88 68 32 06
Fax:
+49 30 - 88 68 32 16
Weitere Infos:
http://www.bda-berlin.de
Kategorie:
Ausstellung

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